Bezirksoberliga Unterfranken, 14. Spieltag
Würzburger FV - FC Würzburger Kickers
5:4
U17-Junioren gewinnen auch Stadtderby Nummer 3!
In einem wahnsinnigen Spitzenspiel der Bezirksoberliga Unterfranken fuhren die U17-Junioren im dritten Stadtderby nach Vorrunde und Pokalendspiel auch im Rückspiel der BOL den dritten Sieg ein und bauten den Vorsprung in der Tabelle auf den ärgsten Verfolger auf acht Punkte aus! Mit diesem Sieg im Gepäck und der Blütenweißen Weste im Rücken kann man gestärkt in die beiden Aufgaben bis Pfingsten gehen.

Nur zehn Tage nach dem Pokalfinale war es wieder an gleichen Ort und Stelle angerichtet: Wieder fanden knapp 120 Zuschauer den Weg in die Mainaustraße und wollten den nächsten Krimi zwischen den beiden Stadtrivalen sehen. Und wir machten genau da weiter, wo wir im Pokalfinale zehn Tage vorher aufgehört hatten: Wir dominierten das Spiel zu Spielbeginn. Wir ließen Ball und Gegner erstmal kreiseln, bekamen so Dominanz in unser Spiel rein und schafften es auch zudem uns immer wieder den Gegner zurecht zulegen. So hatten wir schon nach vier Minuten ein Riesenbrett durch Yannick Prozeller, als dieser alleine vor Marvim Im Tor des FWK auftauchte, aber an der starken Reaktion des Kickers Keeper scheiterte. Wir waren die Tonangebende Mannschaft, wir hatten das Sagen in diesem Spiel. Die Kickers agierten nach wie vor nur mit langen Bällen, welche aber bei uns ein gefundenes Fressen war. Je länger das Spiel auch dauerte, desto Druckvoller wurden wir. Und nach achtzehn Minuten schlugen wir auch das erste Mal zu: Nico Wagner brachte einen Eckball flach an den Sechzehner, wo Severo wartete und den Ball aufnahm. Er zog nach Innen, er zog ab und der Ball ging unhaltbar flach ins lange Eck zur 1:0-Führung. Wir spielten uns wie in einen Rausch, die Kickers waren angeknockt, während wir ein wahnsinniges Tempo aufnahmen. Drei Minuten nach der Führung trugen wir den nächsten Angriff nach vorne und blieben im Sechzehner erstmal hängen. Lukas Schneider aber schnallte die Situation am schnellsten, nahm den Ball auf und schob ihn zum 2:0 ein. Sechzig Sekunden später: Ballgewinn nach dem Anstoß des FWK. Wieder gewannen wir den Ball, kombinierten uns wieder stark nach vorne. Schneller Doppelpass mit Simon Fries und wieder stand er alleine vor dem Tor der Kickers. Und auch hier machte er nicht lange rum und schoß zum 3:0 für uns ein. Wir hatten ganz klar das Momentum auf unserer Seite und waren eine Viertelstunde vor der Halbzeit weiter im Kommen. Fast hätten wir auch das vierte Tor erzielt, aber Nico Wagner Schuß ging knapp am langen Pfosten vorbei. Zwölf Minuten vor der Halbzeit hielten wir die Abstände nicht sauber ein und die Kickers schafften es alleine vor Juli aufzutauchen. Dieser gewann die Eins gegen eins Situation, wobei der Ball aber weiter durchrollte. Julius konnte den Ball nicht klären und wieder kam er zu einem Spieler der Kickers. Dieser zog ab und Nico Keidel sprang in den Ball, wollte ihn klären. Dumm nur dass er Reflexartig die Hände hochzog und den Ball übers Tor lenkte. Klarer Fall: Elfmeter und Rote Karte für Keidel. Den fälligen Elfmeter verwandelte Oliver Pfeuffer knapp aber unhaltbar zum 1:3-Anschlusstreffer. Die Frage war jetzt ganz klar: Was würden wir tun. 52 Minuten in Unterzahl. Antwort: Wir suchten die Flucht nach vorne! Eine Minute nach dem Gegentreffer kombinierten wir uns über vier Stationen direkt in den Strafraum der Kickers. Der Ball kam außen zu Julius. Dieser zog auf die Grundlinie, legte den Ball zurück - und Yannick Prozeller nagelte diesen in den rechten Giebel zum 4:1! Die Kickers wussten nicht so richtig wie ihnen geschah, ein Mann mehr und trotzdem wurden sie so überrannt! Acht Minuten vor der Halbzeit kam es noch dicker für die Rothosen: Wieder steckten wir den Ball überragend zu Prozeller durch. Dieser ging alleine aufs Tor zu und wurde auch klar von den Beinen geholt. Der zweite klare Elfmeter! Nico Wagner übernahm Verantwortung und erhöhte auf 5:1. Aber auch das war noch nicht alles. Wieder zwei Minuten später hatten wir den Ball schon eigentlich geklärt. Aber anstatt ihn nach vorne zu hauen oder die drei gegen eins Situation auszuspielen gingen wir völlig unnötig in den Zweikampf. Wir verloren den Ball und konnten den Stürmer der Kickers nur durch ein Foul im Sechzehner stoppen. Elfmeter Nummer drei! Julian hielt zwar den ersten Ball von Justin Grant, aber wir schalteten nicht schnell genug. Gegen den Nachschuß von Tobias Scheidel war er machtlos und die Kickers verkürzten auf 2:5. In den verbleibenden sechs Minuten passierte tatsächlich nichts mehr und wir gingen mit einem Mann weniger aber mit einer 5:2-Führung in die Kabine.
Die Marschroute in den zweiten vierzig Minuten war auch ganz klar: Mit einem Mann weniger erstmal Ruhe reinbekommen und erstmal keinen Gegentreffer kassieren. Den Kickers fiel auch nach wie vor bis auf Ihre langen Bälle recht wenig ein. Diese verteidigten wir so weitesgehend gut und clever. Julius und Tresor berackerten wie die Wilden Ihre Seite und ließen keine Gefahr aufkommen. Also wenn von den Kickers schon nichts kommt, dann helfen wir wieder nach. Zehn Minuten nach der Pause waren wir nicht eng genug dran und die Kickers waren im Strafraum. Ege lange völlig überflüssig hin und schon hatten wir Strafstoß Nummer vier in diesem Spiel. Diesen verwandelten die Kickers und es stand nur noch 5:3. Natürlich merkte man uns auch jetzt den Kräfteverschleiß an, wir liefen nur noch hinterher, ließen uns aber auch fallen und versuchten so durch Ballgewinne ins schnelle Umkehrspiel zu kommen. Zwei "Bretter" hatten wir noch durch Lukas Schneider sowie Lukas Behringer, aber wir zielten nicht genau genug und so mussten wir weiter zittern. Was wir aber in dieser Situation immer wieder gut machten war, dass wir die Räume eng hielten, so die Kickers keine Ideen fanden durch unser engmaschiges Netzt zu kommen und wir es immer wieder schafften, die Bälle zu klären. Auch der eingewechselte Yannick Bialas fightete da hinten wie als wenns um sein Leben ging und auch der eingewechselte Rückkehrer Kai Langer (welcher acht Wochen wegen eines Mittelfußbruchs ausfiel) schmiss sich in jeden Zweikampf als wäre er nie weg gewesen. Die Zeit verstrich, aber elf Minuten vor dem Ende war sprichwörtlich "die Kacke am Dampfen": Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung kamen wir nicht mehr schnell genug in die Zweikämpfe und auch nicht mehr schnell genug hinter den Ball. Die Kickers marschierten in Überzahl in Richtung unseres Tores, brachten Ball in die Mitte und in den Rücken der Abwehr und so konnte der Stürmer im vollen Lauf den Ball unter die Latte setzen, was das 4:5 bedeutete. Jetzt war der Rote Block wieder da und feuerte seine Jungs unaufhaltsam nach vorne. Aber auch der Blaue Block wusste jetzt was zu tun ist und hielt dagegen. Auf dem Platz entwickelte sich ein Wahnsinnsfight, ein richtiges Derby. Viele Nicklichkeiten immer wieder und so stellte der Schiedsrichter zuerst Severo nach einem Gerangel vom Platz, auch ein Kickers Spieler folgte ihm danach. Wir machten es aber jetzt auch clever, jeder Angriff wurde in Richtung Eckfahne getragen, hier hielten wir immer wieder gut die Bälle und wir schafften es, auch immer wieder Standardsituationen zu ziehen, welche wertvolle Sekunden brachte. Drei Minuten Nachspielzeit brachen an, aber die Kickers wurden zu wild, machten immer wieder dumme Fouls und konnten uns so auch nicht vor Probleme stellen. Und so schafften wir es am Ende dann tatsächlich diesen 5:4-Erfolg über die Zeit zu bringen und behielten nicht nur unsere Blütenweiße Weste, sondern wir wurden nun auch zum "Triple-Stadtderby-Sieger".
Am Ende gilt ersteinmal durchschnaufen! Das was heute hier geboten wurde von beiden Mannschaftenwar noch mehr Werbung für den Jugendfußball und hat aber auch gezeigt, wie schön solche Derbys sein können. Beide Mannschaften schenkten sich rein gar nichts, fighteten in jedem Zweikampf als gebe es kein Morgen. Aber: Sie gingen trotzdem sehr fair miteinander um! Natürlich gibts in so einem Derby immer wieder mal die ein oder andere Nicklichkeit vorkommt ist normal. Aber im Großen und Ganzen war es immer sehr ruhig. Auch das Spiel hatte alles, was das Prädikat Spitzenspiel mit sich bringt. Wir haben bärenstark begonnen und spielten den Gegner förmlich an die Wand. Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn wir elf gegen elf fertiggespielt hätten. Aber uns ist auch hoch anzurechnen dass wir in Unterzahl noch zwei wichtige Treffer erzielten. Negativ anzusehen ist, dass wir drei Gegentreffer verdummt haben. Zwei dämliche Fouls und das noch dämlichere Handspiel auf der Torlinie hätten uns fast die drei Punkte gekostet. Dann ist aber wieder herauszuheben, dass die Mannschaft gefightet hat bis zum Umfallen und alles rausgehauen hat was mit zehn Mann ging. Und so haben wir es am Ende tatsächlich geschafft die Punkte hier zu behalten und den Vorsprung auch acht Zähler auszubauen. Von einer Vorentscheidung zu sprechen sechs Spiele vor Saisonende halte ich für verfrüht. Wir müssen schon noch bisschen was tun, schaffen wir es aber bis Pfingsten die beiden Spiele gegen Bergrheinfeld und gegen die Werntal Kicker zu gewinnen, dann schaut die Sache sehr, sehr gut aus. Jetzt können wir erstmal genießen, haben wir ja kommendes Wochenende erstmal frei und können Verschnaufen. Aber ab Freitag geht der Fokus wieder auf die nächsten Aufgaben, welche als erstes Bergrheinfeld ist. Da müssen wir wieder auf den Punkt hin topfit sein. Das werden wir schaffen! Also Derbysieger und Pokalsieger: Pack mas an!! Lets Go!!
Wir spielten in folgender Aufstellung gegen die Würzbuger Kickers: Schneider - Mbala, Keidel, Celiker (56. Langer), Würzler - Fries, Wagner, Schneider - Adrow, Sturm (41. Behringer), Prozeller (41. Bialas).
Tore: 1:0 Severo Sturm (18.), 2:0 Lukas Schneider (21.), 3:0 Lukas Schneider (22.), 3:1 FC Würzburger Kickers (28., Handelfmeter), 4:1 Yannick Prozeller (29.), 5:1 Nico Wagner (32.), 5:2 FC Würzburger Kickers (34.), 5:3 FC Würzburger Kickers (49., Foulelfmeter), 5:4 FC Würzburger Kickers (69.).
Bes. Vorkommnisse: Schneider hält Foulefmeter der Kickers, aber der Nachschuß wird verwandelt (34.).
Rote Karte: Nico Keidel (28., WFV).
Zeitstrafen: Severo Sturm (76., WFV) - Tobias Scheidel (60.), Leon Wilhelm (78., beide Würzburger Kickers).
Zuschauer: 120
